Langfristige Ziele – direkte Umsetzung
Vom eiszeitlichen Sumpfgebiet über ein Industriegewässer zum Stadtbach – die Geschichte der Glatt ist geprägt von sehr unterschiedlichen Bildern. Im heutigen Kontext einer wachsenden Siedlungsentwicklung steigt der Druck auf Raum für Erholung und Durchwegung. Dies steht im Widerspruch zu den Anforderungen des Natur- und Hochwasserschutzes. Das „Fil Bleu“ bildet das gemeinschaftliche Zielbild der angrenzenden Gemeinden sowie des Kantons für den Flussraum ab. Die zwei Uferseiten der Glatt werden ortsspezifisch unterschiedlich behandelt: Das linke Ufer wird durch den Glattweg aktiviert, die Glatt mit der Integration von Aufenthaltsmöglichkeiten erlebbar gemacht. Im Kontrast dagegen wird das rechte Ufer renaturiert und ist nur punktuell zugänglich.
Mit der Integration von wiederkehrenden Gestaltungselementen wird die Identität des Flussraums als gemeindeübergreifender zusammenhängender Parkraum um den Fluss gestärkt. Sitzelemente mit Bezug zum Wasserlauf sowie Treppenbänder bilden Aufenthaltsräume direkt am Wasser. Eine Beleuchtung betont die charakteristisch hohe Anzahl von Brücken und sichert sie in der Dunkelheit. Zusätzlich wird mit der Installation von temporären Möblierungselementen die langfristige Zeitschiene des Projektes gebrochen. Der Flussraum wird schnell als Erholungsraum sichtbar und erlebbar gemacht. Innerhalb dieses Regelwerks schreitet der Wandel des Flussraums der Glatt weiter fort. Er ist jedoch nicht nur Teil einer fortschreitenden baulichen Siedlungsentwicklung, als gesamtheitliches Freiraumelement ist er Teil des übergreifenden Natur- und Stadtraums.
Ort: Glatttal Zürich, Schweiz
Planung: 2013–2014
Massnahmenumsetzung: ab 2015
Bauherr: Grün Stadt Zürich
Landschaftsarchitektur: Studio Vulkan
Möbel Design: Winfried Schneider
Ökologie: Oeplan GmbH
Verkehrsplanung: Suter von Känel Wild AG
Signaletik: Integral Ruedi Baur Zürich