Wettbewerblicher Dialog
Im September 2019 wurden jeweils sechs internationale Landschaftsarchitektur- und Städtebaubüros eingeladen, auf Augenhöhe und mit Einbeziehung der Bürger Hamburgs die ehemaligen Hafenflächen des Grasbrook zu gestalten. Das zweiphasige Wettbewerbsverfahren wurde von der HafenCity Hamburg GmbH mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen sowie der Behörde für Umwelt und Energie ausgelobt. Aus den zwölf Teilnehmern der Qualifizierungsphase wurden sechs Finalisten gewählt, die zu drei interdisziplinären Teams kombiniert wurden. So erhielt Studio Vulkan Landschaftsarchitektur die Gelegenheit, zusammen mit dem dänischen Architektur- und Städtebaubüro Adept an der Vertiefung des gemeinsamen städtebaulich-freiraumplanerischen Entwurfs zu arbeiten.
Hamburg springt über die Elbe
Direkt am Hafen, gut sichtbar vom Stadteingang an den Elbbrücken, entsteht in einem hochlebendigen Kontext der neue Stadtteil Grasbrook: Die Elbe schafft einen einzigartigen Naturraum, der Hafen prägt die Atmosphäre, die HafenCity stellt ein urbanes Gegenüber, die Veddel und Wilhelmsburg bilden ein über die Jahre gewachsenes Quartiersleben. In diesem Spannungsraum entwickelt sich der Grasbrook zu einem zentralen Vernetzer für die Elbinseln und in Richtung Hamburger Süden.
Der Grasbrooker Tidepark: die Quartiere im Dialog von Natur und Freizeit
Der Grasbrooker Tidepark bezeichnet die Gesamtheit der Freiräume des Grasbrooks zu Lande und zu Wasser. Er bildet die blau-grüne Mitte des neu entstehenden Moldau- und Hafentorquartiers sowie der Blauen Veddel. Über eine ikonenhafte Passarelle und die Holthusen Promenade wird auch das Nachbarquartier Veddel mit dem Tidepark verknüpft.
Die tidebeeinflussten Hafenbecken des Moldau- und Saalehafens werden zum Deltalabor, das die naturräumlichen Potentiale und Erlebniswerte dieses durch die Gezeiten geprägten, amphibischen Lebensraumes sinnlich erfahrbar macht und erforscht. Entlang des Moldauhafens lagern sich großzügige Grünräume an, die die bestehenden Bauten umfassen und das Überseedach integrieren. In der Gesamtheit entsteht ein zentraler Freiraum von spektakulärer Größe, der durch sein sich ständig veränderndes Verhältnis zum Wasser definiert wird. Diese großmaßstäbliche Gestik der Parklandschaft fußt im Verständnis der Stadt Hamburg, die sich immer aus landschaftlichen Gegebenheiten entwickelt hat.
Der Grasbrooker Tidepark schafft die Verbindung zu dem einzigartigen, von Tide und Hafen geprägtem Naturraum, die Bridging City verbindet den neuen Stadtteil auf vielfältige Weise mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der umliegenden Quartiere. Ein Zusammenkommen von Menschen und Natur in der urbanen Stadt.
Ort: Grasbrook, Hamburg
Prozess: Internationaler Wettbewerb in zwei Phasen
Projektierung: 2019-2020
2. Phase Team: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur und Adept Architects
Visualisierungen: Nightnurse, Doug and Wolf
Schaffung physischer und geistiger Verbindungen zwischen den neuen und bestehenden Quartieren
1. Blick Spitze zum Schiffsbug
2. Grasbrooker Sand: Inseln zum Barfuss gehen
3. Stadtwildnis mit Vogelparadies heute und morgen
4. Delta Lounge: Persönliches Hafenerlebnis
5. Wassertreppen: Grosszügiges Miteinander
6. Tiefliegender Steg mit Mauer-Wildnis
7. Entenfusspark: Schauspiel des ständigen Wandels
8. Schwimmende Gärten der Aneignung
9. Schilfsaum im Massstab einer Landschaft
10. Stege vor historischer Kulisse
11. Sunsetpark: Arena mit Weitsicht