In dem weitläufigen Verkehrs- und Stadtraum zwischen der Hardbrücke, den Bahngleisen und dem Maag-Areal liegt der Primetower, der verspiegelte Hochhausturm, der die Silhouette Zürichs prägt. Aus diesem Kontext, aber auch aus den Nutzungsanforderungen heraus wird der Aussenraum um das Hochhaus zum fliessenden Platzbereich. Zwischen dem Prime Tower, den Gebäuden «Platform», «Cube» und «Diagon» geht er nahtlos in den offenen Innenhof über.
Der städtische Boden, ein durchgehender Asphaltbelag, der die Gebäudevolumen umspült, ist ein Grundprinzip der Zürcher Stadtplanung. Er wird auch zum Prinzip des Aussenraumes im Umfeld des Primetower. Im Innenhof wölbt sich der Asphalt zu drei urbanen Bodenwellen, die zu kleinen Grünflächen aufbrechen. In eingelassenen Pflanzgefässen wachsen Rasen und Bäume aus dem Asphalt. Hoch aufschiessende Zitterpappeln, fragil und von skurrilem Wuchs, vervielfältigen sich im Spiegel der ebenmässigen Turmfassade. Die gewölbten Asphaltflächen sind von aussen als Böschungen wahrzunehmen, innen aber durch breite Betonsitzmauern gefasst. Inmitten des transparenten, höchst funktionalen Stadtraumes schaffen sie Details in menschlichen Dimensionen: Gras, Baumschatten, Sitzplätze und das Wasserspiel auf einer der Asphalt-Rampen bieten in den Durchgangsflächen Aufenthaltsqualität.
Private Park-, Taxi- und Fahrradstellplätze sind auf maximale Transparenz und Durchlässigkeit angelegt. Die Arealzufahrt wird über absenkbare Poller gesteuert. Der pragmatische Umgang mit dem Nötigen und das Prinzip der Inseln im Asphalt ermöglichen einen befahrbaren, doch verkehrsarmen Platzraum als Mittler zwischen baulichen und menschlichen Massstäben.
Ort: Hardstrasse 201, Zürich, Schweiz
Realisation: 2010–2011
Bauherr: SPS Immobilien AG, Olten
Landschaftsarchitektur: Studio Vulkan (ehem. Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitektur)
Architektur: Gigon Guyer, Zürich
Fotografie: Thies Wachter, Daniela Valentini