Sanfte Hügel, schwellenlose, fließende Wege und offene Rasenflächen – Der Münchener Olympiapark gilt als Gesamtkunstwerk aus Architektur und Landschaftsarchitektur. In der südwestlichen Verlängerung der seit 1988 denkmalgeschützten Parkanlage, hat sich das südliche Oberwiesenfeld von einem militärisch genutzten Kasernenareal, über eine Lehr- und Versuchsanstalt der tiermedizinischen Fakultät der Ludwig Maximilian Universität hin zu einem neuen Wohnquartier mit öffentlicher Parkanlage entwickelt. Jede dieser Epochen hat ihre Spuren hinterlassen – beeindruckender Baumbestand, Mauern, Hecken, Zäune, bestehende Belagsflächen und einzelne Stallgebäude – die stillen Zeitzeugen erzählen auch im Freiraum spannende Geschichten von der Vergangenheit.
Die neue Wohnanlage schafft einen räumlichen Abschluss des Olympiaparks zum Rosa-Luxemburg-Platz und zur Schweren Reiter Straße. Der Olympiapark mit seinen offenen, demokratischen Gestaltungsprinzipien der 70er Jahre bildet die gestalterische Kulisse für eine neue Setzung. Eine fließende Topografie nimmt die leicht geschwungenen Wege auf und verbindet vom Olympiapark über die neue öffentliche Grünanlage in die Wohnhöfe hinein. Mit Olympiamastix, den typischen Beleuchtungs- und Sitzelementen sowie farblichen Bezügen wird die Gestaltungssprache des berühmten Nachbarn aufgegriffen und in einer zeitgemäßen Interpretation bis ins neue Wohnquartier hinein verlängert.
Neben Nutzungsnischen sind Relikte vergangener Epochen in die gestalterische Grundebene des neuen Parkes eingebettet. Erschließungs- und Aufenthaltsflächen werden mit dem vorhandenen Naturstein gepflastert und alte Einfriedungsmauern zu zeitgemäßen Sitzmöbeln umgedeutet. Vorhandene Stallgebäude werden als Naturschutzobjekte erhalten und wertvoller Baumbestand wird gesichert. Die verschiedenen aktuellen und historischen Ebenen der Freiraumgestaltung überlagern sich zu einem nachhaltigen Park für alle.
Ort: Schwere-Reiter-Straße, München
Realisation: 2021 – 2025
Bauherr: Stadibau Bayern mbH, Landeshauptstadt München
Architektur: léonwohlhage Architekten GmbH
Visualisierungen: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur