Im Hardquartier in Zürich besitzt die Dr. Stephan à Porta-Stiftung mehrere Liegenschaften aus den 1930er-Jahren mit über fünfhundert typengleichen Wohnungen. Aufgrund einer langfristigen Erneuerungsstrategie wurde ein Grossteil der Wohnungen in den vergangenen Jahren saniert. Als letzte Etappe wurde mit den Ersatzneubauten mit 148 Wohnungen und einem Pflegeheim für die Liegenschaften an der Eglistrasse begonnen. Die Aussenräume des Areals gliedern sich zwiebelschalenartig von strassenraumgeprägten Vorzonen zu innenliegenden intimen Höfen. Das Scharnier zwischen diesen Räumen bildet das Endstück der Eglistrasse, welches die beiden Blöcke trennt. Die Vorzonen entlang der Eichbühl- und der Eglistrasse schreiben mit Sockelmauern und dahinterliegender Hecke die Vorgartentradition des Quartiers fort. Im Gegensatz zum herkömmlichen Vorgarten ist die Zone von den Erdgeschossen her über eine Stufe zugänglich und wird so zum erweiterten Wohnzimmer, das einen Beitrag zu einer belebten Eichbühlstrasse leistet. Zur Hohlstrasse suchen die Vorzonen einen stärker öffentlichen Bezug zur Hohlstrasse. Eine kleine freistehende Sitzmauer auf Strassenflucht deutet den Vorgarten an. Die Vorzone selber adressiert sich über eine Baumreihe und begehbare Beläge aus Natursteinpflästerung und Chaussierung stark zur Strasse. Diese Haltung steht im Einklang mir den diversen Neubauvorhaben an der Hohlstrasse; deren Bedeutung als Stadtstrasse stark zunimmt. Das Endstück der Eglistrasse, der ins Blockinnere führt, wird als Foyer. gedeutet. Durchgehend in einem strukturierten Plattenbelag gehalten, dehnt sich das Foyer von Fassade zu Fassade aus. Die Beleuchtung erfolgt über zwei abgehängte Leuchter, die den Foyercharakter unterstützen. Der Raum ist das soziale Herz der Siedlung und trägt viel zu deren Identität bei.
Die beiden Höfe sind vom Prinzip her gleich aufgebaut: um ein grüne, baumbestandene Mitte gliedern sich die asphaltierten Zugangszonen zu den Veloräumen im UG; respektive den Gartenräumen der Lighthouses. Der Baumbestand umfasst das Pavillongebäude und rahmt eine offene zentrale Spielwiese. Ein chaussierter Weg umfasst Spielwiese und Pavillons und trägt so dazu bei, dass der Hof nicht zu stark zweigeteilt wird. Im Bereich der Übergänge zu den Zugangszonen und den Gärten des Lighthouse umfasst eine lange Sitzbank die Spielwiese. Die Bank wird räumlich gefasst über eine bepflanzte Hecke, in derer die Höhendifferenzen zwischen den Bereichen überwunden werden.
Ort: Hohl- und Eichbühlstrasse in Zürich
Bauherrschaft: Dr. Stephan à Porta-Stiftung
Bearbeitungszeitraum Aussenraum: 2016-2022
Realisierung: 2022
Architektur: Ken Architekten BSA AG
Visualisierung: nightnurse images GmbH